Es lohnt sich immer am ökologischen Fußabdruck zu werkeln, doch zum Jahresstart ist die Motivation meist am höchsten. Hier ein paar schnelle Tipps:
Leitungswasser trinken
Sekt oder Selters? Nicht etwa Bier, sondern Wasser ist das beliebteste Getränk in Deutschland! Ca. 130 Liter an abgefülltem Wasser verdrückt jede*r durchschnittlich im Jahr. Schade nur, dass dieser hohe Konsum mit hohem Energieaufwand verbunden ist: das Befüllen, der Transport und die Reinigung der Flaschen führen zu keiner guten Ökobilanz – von den Weichmachern in den Plastikflaschen einmal abgesehen. Viele Wasserfans vergessen, dass die Erfrischung auch umsonst nach Hause geliefert wird: direkt aus der Leitung. Ein Kasten Leitungswasser kostet gerade mal 3 Cent. Dabei werden Müllberge aus Plastikflaschen vermieden und Ressourcen geschont. Die Trinkwasseranalysen der Stadtwerke Münster ergeben beste Ergebnisse und beweisen, dass Wasser in Deutschland das bestkontrollierteste Lebensmittel ist. Die eigenen Leitungen können zur Sicherheit durch einen Anruf bei dem Stadtwerken auf Schadstoffe wie Kupfer oder Blei überprüft werden.
Falls die Flaschen für den eigenen Lifestyle doch nicht zu missen sind, dann hilft es schon das Wasser aus der Region zu kaufen.
Beutel statt Tüte
Gute Jute! Ca. eine Billion Plastiktüten werden weltweit im Jahr verbraucht. Auf Deutschland fallen 6,1 Milliarden davon zurück. Ungefragt erhalten wir in Modeläden, Supermärkten oder Apotheken viele bunte Tüten, die uns helfen den Einkauf zu transportieren und zusätzliche Werbefläche bieten. Durch die Verwendung von Mehrwegbeuteln lassen sich hunderte Einwegtüten, viel Müll und Ölressourcen sparen – und CO2. Wenn du also das nächste mal an der Kasse stehst, hab keine Scheu und sag “nein” zur Tüte! Greenpeace Münster hat dazu erfolgreich die Aktion “Münster Plastiktütenfrei” gestartet.
Der Marktbesuch
Das ganze Jahr Erdbeeren, Spargel, Tomaten und und und..! Klingt gut für einen flexiblen Speiseplan, ist für die Umwelt aber uncool. Frische Luft kann helfen! Ein Marktbesuch unterstützt die Wochenplanung, die Bauern aus der Region und das gute Gefühl zu wissen, was man isst. Regional kaufen spart große Anfahrtswege und auch das Gemüse der Saison kann für Abwechslung auf dem Teller sorgen. Wann gab’s bei dir die letzte Pastinakencremesuppe oder den selbstgemachten Rote-Bete-Salat? In Münster ist der Marktbesuch sogar drei mal die Woche möglich: Mittwoch und Samstag konventionell, Freitag ist Biomarkt. Saisonkalender, die bei der Auswahl der Lebensmittel helfen, finden sich in zahlreichen Formen zum Ausdrucken im Internet. Gemüse und Obst aus beheizten Treibhäusern und Folientunneln setzen deutlich mehr Treibhausgase frei, als im Freiland Angebautes. Jede*r der schonmal selbst Tomaten angebaut hat, weiß, was für ein Aroma in der vollen Reife steckt. Die auf dem Feld der Region gereiften Lebensmittel schmecken nicht nur besser, sondern sind auch reichhaltiger an guten Inhaltsstoffen. Achtung, Floskel: Regional ist erste Wahl!
Veggie Day
Schon vor der Bundestagswahl 2013 sorgte der Vorschlag von Bündis 90/Die Grünen, einen Veggietag in öffentlichen Kantinen einzuführen, für ordentlich Gegenwind. Die Debatte ist untergegangen, die Problematik des hohen Fleischkonsums in Deutschland aber nicht. Keine Panik, hier wird nun keine Moralpredigt gehalten, aber nur soviel: für ein Kilogramm Rindfleisch werden 16 kg Getreide und Soja verfüttert, 50 Quadratmeter Fläche gebraucht (häufig abgeholzter Regenwald), 15.600 Liter Wasser verbraucht und soviele Treibhausgase erzeugt, wie bei 250km Autofahrt. 1 Milliarde Menschen hungern auf der Welt und wir nutzen den Großteil der Flächen zum Viehfutteranbau – meiner Meinung nach absolut unsinnig. Jetzt muss nicht gleich jede*r alles fleischliche vom Speiseplan verbannen, aber schon einen Tag die Woche darauf zu verzichten kann helfen. Ein bundesweiter Veggietag pro Woche entspräche einer jährlichen Einsparung der Klimagase von 6 Millionen Autos. Die Organisiation “Münster isst Veggie” setzt sich dafür ein.
Frische Luft
Wie wäre es mal wieder mit einem Spaziergang? Vielleicht durch die ganze Stadt? Vielleicht sogar mit ganz vielen Freunden zusammen? Artikel 8 im Grundgesetz gibt uns das Versammlungsrecht, das es (natürlich gewaltfrei) zu nutzen gilt. Wenn dich etwas stört, dann schrei nicht den Fernseher an, sondern ruf es auf den Strassen. Das hilft nicht nur der eigenen Mitte und dem Lärmempfinden der Nachbar*innen, sondern vernetzt mit anderen Leuten, die ähnliche Ansichten haben. Die eigene Meinung wird gestärkt oder durch neue Einflüsse weiterentwickelt.
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