OSTVIERTEL.MS

Veganismus – Trend oder Lebenseinstellung

Immer mehr Menschen werden zu bekennenden Veganern.

Die Milchalternativen finden ihren festen Platz in den Supermarktregalen, Kochbücher auf Pflanzenbasis stehen auf den Bestsellerlisten und vegane Restaurants sieht man plötzlich zuhauf in jeder Großstadt.

Trotzdem scheinen noch nicht alle Veganismus-Lücken geschlossen zu sein.

Immer wieder kommen mir Fragen zu Ohren wie:

Veganer, Vegetarier…ist das nicht dasselbe? Wie soll man denn von Körnern und Salat satt werden? Das kann doch nicht gesund sein. Ist das nicht schwierig? Wie soll man das denn bezahlen?“

Nein es ist nicht dasselbe! Ja, man kann das bezahlen.

Ich habe es satt – im wahrsten Sinne des Wortes.

Im Glauben, dass es noch vielen anderen angehenden, geborenen und „Teilzeit“-Veganern genauso geht wie mir, habe ich mich auf den Weg gemacht, ein paar Experten zu diesem (immer noch) aktuellen Thema zu befragen.

Tobias Buck und Alexandra Friedrich sind die Besitzer des einzigen veganen Restaurants in Münster. „Bucks. vegan frengeln“ heißt das kulinarische Erlebnis, welches von innen wie von außen eine sympathische Wohnzimmeratmosphäre ausstrahlt.

Die beiden Gastronomen haben sich die Zeit genommen, um mir die genannten und noch einige andere Fragen zu beantworten.


 

[fusion_builder_container hundred_percent=”yes” overflow=”visible”][fusion_builder_row][fusion_builder_column type=”1_1″ background_position=”left top” background_color=”” border_size=”” border_color=”” border_style=”solid” spacing=”yes” background_image=”” background_repeat=”no-repeat” padding=”” margin_top=”0px” margin_bottom=”0px” class=”” id=”” animation_type=”” animation_speed=”0.3″ animation_direction=”left” hide_on_mobile=”no” center_content=”no” min_height=”none”]
Die Besitzer.
Alexandra Friedrich und Tobias Buck.

Wie wird euer Restaurant von den Münsteraner_innen angenommen?

Bucks: Sehr gut. Insbesondere von den Gästen, die in Laufnähe wohnen. Das sind aber bei weitem nicht nur Veganer. Unser Ziel ist es, dass unser Restaurant nicht als „alternativ“ oder besonders „hip“ angesehen wird. Wir möchten erreichen, dass unsere Gäste mit der gleichen Selbstverständlichkeit zu uns kommen, wie sie sich an einem anderen Tag vielleicht für ein italienisches oder asiatisches Restaurant entscheiden. Und bisher klappt das ganz gut.

Wir sind das einzige, vegane Restaurant in Münster. Außer uns stehen nur noch Falafel, Döner und anderes Fastfood als vegane „Restaurant-Alternativen“ zur Verfügung. Das lockt überwiegend junge Gäste.

Wir wollen mit unseren Gerichten alle Altersklassen ansprechen, damit auch ältere Herrschaften erkennen, dass veganes Essen super schmecken kann. Und unsere gutbürgerliche Hausmannskost hat dabei tatsächlich mehr Überzeugungskraft als Fastfood.

Würdet ihr sagen, dass es teurer ist für eine vegane Speisekarte einzukaufen?

Bucks: Nein! So lange man regional und vor allem saisonal einkauft ist es definitiv nicht teurer. Bio-Sachen vielleicht, aber das ist ja jedem selbst überlassen, ob man diese Produkte kauft oder nicht.

Und wo geht ihr dann für euer Restaurant einkaufen?

Bucks: Zwei mal pro Woche gehen wir zu einem Marktstand, hier um die Ecke. Obst und Gemüse bekommen wir von einem Händler. Und für Backutensilien, Sahne usw. fahren wir zu einem veganen Großhändler.

Viele Menschen sind der Meinung, dass vegane Ernährung besonders schwierig ist und lassen es daher lieber von vorneherein bleiben. Wie seht ihr das?

Bucks: Natürlich ist es am Anfang vielleicht ein bisschen schwierig, weil man sich erst einmal umgewöhnen muss. Gleichzeitig war es aber auch noch nie so einfach, wie es im Moment (im Jahr 2016) der Fall ist. Denn man bekommt überall vegane Produkte, die Fleisch, Milch, Käse usw. ersetzen. Vegane Ernährung hat nichts mit Verzicht zu tun.

Warum sollte man sich denn überhaupt vegan ernähren?

[/fusion_builder_column][fusion_builder_column type=”1_1″ background_position=”left top” background_color=”” border_size=”” border_color=”” border_style=”solid” spacing=”yes” background_image=”” background_repeat=”no-repeat” padding=”” margin_top=”0px” margin_bottom=”0px” class=”” id=”” animation_type=”” animation_speed=”0.3″ animation_direction=”left” hide_on_mobile=”no” center_content=”no” min_height=”none”]
Wenn das nicht lecker aussieht.
Belugalinsen

Bucks: Uns persönlich geht es schon vor allem um die Tiere und dass wir diese Industrie eben nicht unterstützen wollen. Es ist aber auch einfach eine gesündere Lebensweise. Natürlich kann man sich auch vegan ungesund ernähren, wenn man ausschließlich Fastfood, oder Nudeln mit Soße isst. Man muss sich eben ausgewogen ernähren.

Wir sind natürlich keine Ärzte oder Ernährungswissenschaftler, aber wir können aus eigener Erfahrung sprechen, wenn wir sagen, dass wir seither weniger häufig erkältet sind, oder auch Probleme mit der Haut wegfallen.

Mit Sicherheit hat diese Ernährungsweise noch viele weitere positive Nebeneffekte, die einem im ersten Moment vielleicht noch gar nicht auffallen.

Und außerdem ist vegane Ernährung sowieso die Beste (lach).

Könnt ihr beobachten, dass sich der vegane Trend zur Normalität entwickelt?

Bucks: Sich vegan zu ernähren wird in dem Sinne normal, dass die Supermärkte sich danach richten. Die Nachfrage wächst und „Vegan“ ist kein Exoten-Begriff mehr. Auch die Menschen, die eigentlich keine Veganer sind, kaufen trotzdem ab und zu vegane Lebensmittel.

Ich glaube nicht, dass es ein Trend ist, der wieder verschwinden wird. Denn die Menschen hören ja nicht plötzlich auf, sich gesünder zu ernähren.

Gerade im Einzelhandel hat das allerdings auch eine Kehrseite, denn die großen Fleischproduzenten wie Rügenwalder & Co. bringen jetzt auch vegane Produkte auf den Markt. Und die machen das natürlich nicht aus Tierliebe, sondern weil sie dabei ein gutes Geschäft wittern. Dadurch haben rein vegane Hersteller keine Chance mehr in den Einzelhandel zu kommen. Das finde ich ein bisschen schade.

Ein letztes Statement?

Bucks: Kommt gerne alle zum Essen vorbei. Wir freuen uns.

static1.squarespace.com

IMG_1286(1)

 

 

 

 

 

 

Wer sich also dazu entschließt, seinen Kühlschrank und Bauch nur noch mit pflanzlichen Lebensmitteln zu füllen, der hat nicht nur verstanden, dass diese Ernährungsweise gesund ist, sondern auch, dass es die Tierwelt schützt und die Pflanzenwelt schont.[/fusion_builder_column][/fusion_builder_row][/fusion_builder_container]

Nadine Weidner

Kommentar hinzufügen