Übergroße Hände vor verzerrten Gesichtern, Stacheldraht und alte Fotos kunstvoll auf den mit Kohle auf Leinwand gemalten Werken platziert – Roya Abdollazadehs Bilder sind geprägt durch einem Ausdruck von Verzweiflung und Schmerz. Am vergangenen Wochenende eröffnete die Iranerin, die erst seit ein paar Jahren in Münster lebt, ihre Ausstellung „Die Welt“ im Bennohaus. „Viele Frauen auf dieser Welt leiden und haben Schmerzen“, so Abdollazadeh bei der Eröffnung der Vernissage, „es geht nicht nur um die Verarbeitung von Flucht oder meine persönlichen Ängste“. Sie wolle durch ihre Bilder auf schwierige Umstände aufmerksam machen und dadurch jenen Frauen eine Stimme verleihen, die im Stillen leiden. Begleitet wurde die Ansprache von ihrem Kollegen Knut Kargel, der ein Porträt von Abdollazadeh zur Ausstellung beigesteuert hat, welches er im Rahmen seines Projektes „Wanted! Ich will Ihren Kopf!“ gefertigt hatte. So ist es den Besuchern möglich, nicht nur die Welt aus Roya Abdollahzades Augen zu sehen, sondern die Künstlerin auch aus den Augen eines anderen zu betrachten – als lebensfrohe, starke Frau in starken Farben. Die Ausstellung ist Teil des Projektes „Aktion – Mein Stadtteil“ und wird gefördert vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Die Bilder können bis Ende des Jahres im Foyer des Bennohauses besichtigt werden.
Fotos: Hanna Ehnmark