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Kultur am Kanal – Münster griff nach den Sternen

Nach intensiven Vorbereitungen über die letzten Tage, Wochen, ja, sogar Monate hinweg, war am Freitagabend alles startbereit, als die ersten kulturinteressierten Besucher*innen ihren Weg ins Bennohaus fanden.Schon bevor die eigentliche Veranstaltung begann, erfreuten sich einzelne Besucher*innen der Tombola oder des leckeren Buffets. Die große Gewinnlust und der große Hunger wurde sich allerdings für die traditionelle Pause aufgehoben. Verschiedene Accessoires, die nicht von dieser Welt waren, taten ihr Übriges.
Die Gäste konnten außerdem die Dekoration bestaunen, denn das gesamte Foyer erstrahlte in Blau- und Lilatönen, was für die passende galaktische Atmosphäre sorgte.

Doch nun zum wirklich wichtigen Geschehen – Punkt 19:30 Uhr: alle Zuschauer*innen haben auf ihre Plätze gefunden, die Spannung stieg. Und dann Nebel … unser Moderator Jens Heger betrat ganz im Stile einer Mondlandung die Bühne! Mit unserem Motto „Münster greift nach den Sternen“ leitete er den Abend ein.
Der erste Stern war für die Zuschauer*innen schon zum Greifen nahe: Der 17-jährige Maximilian Paus, dessen Vorbilder Dean Martin und Frank Sinatra sind, weckte große Hoffnungen. Und er enttäuschte keineswegs. In gekonnter Manier gab er alte Klassiker zum Besten. Die Besucher*innen waren begeistert!
Weiter ging es mit „Tante Ute“, einer Münsteraner Impro-Theater Gruppe. Diese sorgten vorerst mit kurzen Kennenlernspielen unter den Zuschauer*innen für gute Laune. Anschließend wurden verschiedene Themen von Stichsägen bis zum Grundgesetz sehr humorvoll zur Geltung gebracht. Das Highlight folgte zum Schluss, als (mehr oder weniger) Freiwillige aus dem Publikum die Gesten der Darsteller*innen steuerten und diese dazu passende Worte finden mussten. Der Applaus der Menge war dementsprechend überwältigend!
Es ging zudem schwungvoll weiter. Die Tanzgruppe „Gold Crew“ lieferte eine klasse Show zu Hip Hop à la Eunique und Co. ab und elektrisierte so das Publikum.
Der A-Capella-Chor „Spellbound“ ließ es nachfolgend etwas ruhiger angehen. Aber auch sie zeigten mit Hits von „Queen“ oder „Faith no more“ ihre ganze Klasse. Ein Weihnachtslied zum Abschluss ließ die enthusiastischen Gäste zufrieden in die 20-minütige Pause gleiten.

In der Pause wurde das Losglück an der Tombola erprobt, außerdem schreitete der Zauberkünstler Jakob von Winterfeld zur Tat und ließ die Versuchskaninchen mit einem Staunen zurück. Ein wahres Highlight war das Buffet: Von Sandwiches über Muffins bis hin zu Kuchen im feinsten Galaxy-Design – das kulinarische Herz war vollkommen bedient.

Nach der Pause eröffnete der Comedian Hashem Hadi die zweite Halbzeit. Schon sein Tanz zu Beginn der Show sorgte für Lacher. Im Anschluss präsentierte er sein Programm, bei welchem er sich selbst nicht zu ernst nahm und das durchweg mit witzigen Pointen gespickt war. Besonders durch seine Erfahrungen, die er während seiner Flucht oder in seinem Geburtsland gemacht hat, brachte er das Publikum zum Staunen. Mit einem weiteren Kulturschock-Erlebnis auf dem Oktoberfest, wusste er das Publikum sehr gut zu unterhalten, was dieses auch dementsprechend honorierte. Hiernach trat die tamilische Sängerin Vyshanvy auf. Tamilisch ist eine Sprache, die vor allem in Südindien und Sri Lanka gesprochen wird. Ihr Gesang und die beeindruckende traditionelle Kleidung ergaben eine ausgefallene und schöne Atmosphäre.
Der tamilische Gesang erwies sich als sehr vielschichtig, von eher ruhigen Tönen bis zu schnelleren Liedern, die auch einen Hauch vom europäischen Folk hatten, wurde Einiges geboten.
Im Anschluss sorgte das Poetry-Slam-Duo „Slambase“ mit knallharter Gesellschaftskritik zunächst für eine ernste Atmosphäre, bei der kontroverse Stammtischparolen ad absurdum geführt wurden. Es folgte ein humorvoller Teil, in dem über die Probleme bei einer interkulturellen Hochzeit geredet wurde, die zum Beispiel das Essen oder die Musik betreffen. Im anschließenden Interview berichtete das Ehepaar noch über ihre Anfangszeiten und erläuterte den Unterschied zwischen Poetry Slam und Spoken Word: Beim Poetry Slam gibt es immer einen Wettbewerbscharakter, beim Spoken Word nicht.Als letzter Act erwartete das Publikum noch einmal Großes! Der erste schwule Männerchor der Westfalenmetropole sorgte für beste Unterhaltung. Dabei wussten sie nicht nur gesanglich zu überzeugen, sondern auch durch ihre witzige Art, bei der sie sich selbst nicht allzu Ernst genommen haben.

Nachfolgend ergatterte noch jede*r Besitzer*in eines Gewinnloses seinen*ihren Preis, erfreute sich über Gutscheine und Sachpreise oder führte sich noch einen abendlichen Snack zu Gemüte. Im regen Austausch über den Abend verließen die Gäste das Bennohaus und gingen rundum zufrieden in ein schönes Dezemberwochenende.
Wir würden uns sehr freuen Euch alle bei der nächsten Ausgabe von Kultur am Kanal erneut begrüßen zu dürfen!

Arne Böllert

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