Kein Film wird zur Zeit sehnlicher von vielen Actionfans unter den Cineast*innen erwartet, als der neue Bond-Film „Keine Zeit zum Sterben“. Am 23. Januar wurde bekannt gegeben, dass der neue Starttermin auf den 8. Oktober 2021 verschoben wird. Es ist mittlerweile schon der fünfte neue Starttermin.
Eigentlich hätte die Premiere schon vor zwei Jahre stattfinden sollen. Allerdings kam es zu einem Wechsel in der Regie. Statt des ursprünglichen Oscarpreisträgers Danny Boyle, bekannt für seine Filme wie Slumdog Millionär, oder dem 2019 erschienen Film Yesterday, welcher aufgrund eines Streites alles hinschmiss und seinen Drehbuchautor gleich mitnahm, hat Cary Joji Fukunaga den Platz als Regisseur im 25. Bond-Film eingenommen.
Aufgrund von Nachbesserungen hatte sich da bereits der Filmstart auf April 2020 verschoben und Billie Eilish schon dementsprechend stolz ihren Bond-Song präsentiert, als es dann mit der Corona-Pandemie losging und eine weitere Verschiebung auf die andere folgte.
Laut sueddeutsche.de scheinen inzwischen auch die Werbedeals zu platzen, da die Product Placements veraltet sind. So müssen einzelne Szenen mit neueren Produkten der Werbepartner*innen nun schon nachgedreht werden. Wie könnte auch das Genie und Erfinderhirn Q auf die Idee kommen, Bond mit veralteter Technik auszustatten?
Aber wie kommt es, dass die Fans trotz allem dieses ganze Hin-und-Her-Verzeihen und warum hat Bond sich über fast 60 Jahre gehalten und ist mittlerweile zum absoluten Kultfilm geworden?
Vom Taschenbuch zum Filmklassiker
James Bond basiert auf der Buchvorlage von Ian Flemming, welcher 1953 seinen ersten Auftritt als Geheimagent des MI6 in dem Roman Casino Royale hatte. Ein Jahr später wurde das Buch unter gleichem Titel verfilmt. Allerdings war er dort plötzlich als amerikanischer Agent unterwegs, arbeitete für die Combined Intelligence Organisation (CIA) und wird von seinen Freund*innen typisch amerikanisch Jimmy genannt. Damals kaufte Produzent und Regisseur Gregory Ratoff die Rechte von dem Autor für gerade einmal 1000 US-Dollar.
Später wurden die Filmrechte von Eon Productions Limited aufgekauft und verschafften somit dem echten britischen James Bond seinen ersten Filmauftritt: 1962 spielte der im letzten Jahr verstorbene Sean Connery als „007 jagt Dr. No“ den britischen Agenten wie wir ihn heute kennen.
Der geschüttelte Martini bleibt Kult!
Auch wenn es Daniel Craig in seinem ersten Film Casino Royale (2006) als Bond total egal ist, ob sein Vodka Martini geschüttelt oder nun gerührt ist: „Vodka Martini“ – „Shaken or stirred?“ – „Do I look like I give a damn?“ , so bleibt es doch ein Markenzeichen von unserem britischen Geheimagenten, dass der Cocktail auf jeden Fall geschüttelt sein muss! Zumindest legten seine fünf Vorgänger wie Pierce Brosnan, Sean Connery, George Lazenby, Thomothy Dalton, oder auch Roger Moore großen Wert darauf.
Aber nicht nur, wie er seinen Cocktail am liebsten zubereitet, sondern auch die gewaltige Kombination aus Action, schnelle Autos und dem Bondgirl finden großen Anklang bei den männlichen Zuschauern. Egal, ob es heißt, dass es nun mit einem Panzer, Helikopter, oder sogar einem U-Boot weitergeht: James Bond kriegt das hin. Wie eigentlich alles, was er sich vornimmt. Hinzu kommt noch sein Auftreten im Anzug, sein immer gepflegtes Aussehen (selbst wenn Pierce Brosnan sich 10 Minuten mit seinem Kontrahenten prügelt, dreimal durch den Raum geschleudert und das halbe Hotel in die Luft gesprengt wurde: Die Frisur sitzt!) in Kombination mit seinem unwiderstehlichem Charisma über fast 60 Jahre hinweg, macht es ihn zu einem perfekten Gentleman. Ob dieses Bild, welches Bond nun über Jahrzehnte verkörpert, noch zeitgemäß ist, ist aus heutiger Sicht fragwürdig und kritisch zu betrachten. Anzumerken ist jedoch, dass in der aktuelleren Filmreihe, in denen Daniel Craig mitspielt, ein Umschwung stattgefunden hat. Craig kann im Vergleich zu seinen Vorgängern bluten, hat mit einem gebrochenem Herzen, wie man in Casino Royale und ein Quantum Trost gesehen hat, zu kämpfen, erleidet schwere Verluste bei Menschen, die ihm nahe stehen (SPOILER! Ich selber hatte auch mit den Tränen zu kämpfen, nachdem Judi Denchs letzte Szene auf der Leinwand in Skyfall gezeigt wurde) und auch seine schwierige Vergangenheit holt den blonden Bond in Spectre ein. Auch wenn Sean Connery in allen Umfragen der beliebteste Bond bleibt, und es vermutlich auch aus nostalgischer Sicht bei den Bond-Fans immer bleiben wird, so schafft es der doch nicht so makellose Geheimagent Craig laut mehreren Umfragen immerhin auf Platz 2, oder Platz 3.
Ein weiterer Punkt, der die Bond-Reihe so beliebt macht, ist sicherlich auch die Qualität seiner Filme. Nicht nur, dass Bond immer die aktuellsten Gadgets und Autos fährt, sondern auch mit den aktuellsten und aufwendigsten Filmtechniken und erfolgreichen Produzent*innen, Regisseur*innen und Schauspieler*innen gedreht wird, macht die Bondfilme zu einem besonderem Filmerlebnis.
Daniel Craig zum letzten Mal als Bond
Ob wir Daniel Craig nun wirklich im Oktober diesen Jahres als britischen Geheimagenten im Kino bewundern dürfen, ist noch offen. Bei dem Chaos, welches bei dem Film „Keine Zeit zum Sterben“ hinsichtlich seines Starttermins bisher herrschte, wäre es zumindest für mich nicht überraschend, wenn wieder etwas dazwischenkommt und er erneut vorschoben würde. Freuen würde es mich aber, wenn es der Blockbuster 2021 endlich in die Kinos schafft. Als Streamingangebot für das Heimkino wird es den Film definitiv nicht geben sollen.
Fest steht jedoch, dass dies nun der letzte Film mit Craig als James Bond sein wird. Über seinen Vorgängerfilmen schwebte schon des Öfteren das Gerücht, dass dies sein letzter sein wird, wie bei „Skyfall“ oder „Spectre“. In einem Auftritt als Gastmoderator in der „Saturday Night Live“-Show verkündete Craig: „Dieser nächste James-Bond-Film wird mein letzter … Aber es wird einer der besten werden“, so zu lesen auf zeit.de.
2005 wurde Craig als der neuer Bond vorgestellt und präsentierte sich erstmals 2006 in dem Film Casino Royale, welcher 1953 schon einmal verfilmt worden ist, allerdings in amerikanischer Ausführung. Somit gilt Daniel Craig seit über 15 Jahren als der am längsten amtierende Bond, wenn man bedenkt, dass dieser zu Beginn gar nicht die Rolle annehmen wollte. „Ich kann keinen Sean Connery nachmachen. Ich kann kein Pierce sein“, äußerte sich Daniel Craig gegenüber der Produzentin Barbara Broccoli. „Ich hatte aufrichtig Angst, dass ich mir das Leben versaue, wenn ich annehme“, so wird er im gq-magazin.de zitiert. Jedoch bleibt Roger Moore mit seinen 13 Bondverkörperungen an der Spitze, was die Anzahl der Filme angeht, während Craig bei fünf Bond-Filmen liegt. Nichtsdestotrotz ist es doch in gewisser Weise eine Ehre, James Bond verkörpern zu dürfen, denn nicht jeder erfüllt die physischen und mentalen Voraussetzungen, diese Rolle auch überzeugend zu repräsentieren. Es haben mittlerweile mehr Menschen den Mond besucht als Schauspieler den Bond gespielt haben.
„No Time To Die“: Das müssen die Bond-Fans zum neuen Film wissen
Der neue Film soll sich um Bonds Ruhestand auf Jamaika drehen, der jedoch dadurch unterbrochen wird, dass sich ein alter Freund, Felix Leiter, welcher in den Bondromanen eine wichtige Rolle spielt und bei Craigs erstem Film Casino Royale, gespielt von Jeffrey Wright, bei ihm meldet, um einen entführten Wissenschaftler zu retten. Wie immer trifft Bond dabei auf einen neuen Superbösewicht, gespielt von Rami Malek (Bohemian Rhapsody, Mr. Robot), der aufgrund genetischer Kriegswaffen eine große Gefahr für die gesamte Menschheit darstellt.
Desweiteren dürfen sich die Bond-Fans über die übliche Besetzung wie Ralph Fiennes als M, Naomie Harris als Moneypenny, Ben Whishaw als Q und Rory Kinnear als Tanner freuen.
Auch die Bondgirls dürfen beim letzten Mal mit Daniel Craig nicht fehlen. So sind es diesmal drei Damen, die den Doppel-0-Agenten auf seiner Mission begleiten: Sie werden gespielt von Léa Seydoux, die schon im letzten Bond Spectre zu sehen war, Ana de Armas, die schon das Vergnügen hatte in Knives Out – Mord ist Familiensache an Craigs Seite zu spielen, und Lashana Lynch, die als Air-Force-Pilotin in Captain Marvel zu sehen war.
Die bestätigten Drehorte in diesem Film sind Jamaika, Norwegen, natürlich Großbritannien (oder besser gesagt London) und Italien.
Weitere Quellen:
„James Bond – No Time To Die“: Kinostart, Trailer, Handlung – alle Infos
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