OSTVIERTEL.MS

Ist das vegan oder kann man das essen?

Ein Kommentar von Ronja Kockmann

Mittlerweile ernähren sich viele Menschen vegan, manche passen auch ihre Lebensweise danach an. Dies ist eine rein pflanzliche Ernährung und Lebensweise, zum Wohle der Tiere, der Umwelt und der Gesundheit. Im Unterschied zur vegetarischen Ernährung, essen Veganer*innen keine tierischen Produkte wie z. B. Eier, Milch und Käse. In Deutschland leben oder ernähren sich nach Angaben der Internetseite vegawatt.de 1 bis 1,3 Millionen Menschen rein pflanzlich.

Oft bekommen Veganer*innen dazu die Meinung der anderen Menschen, die sich nicht so ernähren, an den Kopf geworfen, welche plötzlich zu Ernährungsberater*innen werden. Vorurteile und Schubladendenken werden häufig genutzt, um die Meinung zu unterstreichen. Regelmäßig Fastfoodketten aufzusuchen, fettige Burger in sich reinzuschlingen und haufenweise Süßigkeiten zu essen ist ok, weil man gönnt sich ja sonst nichts. Aber vegan zu leben ist ungesund und extrem?

Ohne, dass diese Menschen nach ihrer Meinung gefragt worden sind, drängen sie diese einem auf, aber warum?

Meistens ist das nur die Angst vor der Veränderung oder der Ungewissheit, sich selbst nicht gesund zu ernähren. Doch warum fragt sich niemand, warum Menschen denken, sie müssten tierische Produkte zu sich nehmen?

Ein Beispiel wäre die Milch. Seit Jahren wird geworben, wie gesund Milch sei und dass unsere Knochen diese bräuchten. Stichwort: Calcium.

Dass Calcium nur durch Milch oder Milchprodukte aufgenommen werden könne, ist sowieso ein Irrglaube. Pflanzliche Clacium-Lieferanten sind zum Beispiel: Brennessel, Mohn und sogar Mineralwasser, was die meisten Menschen ja jeden Tag trinken.

Um Calcium überhaupt aufnehmen zu können, braucht es die Partner Vitamin D und Magnesium.

Die Internetseite utopia.de, die sich mit dem Thema “nachhaltiges Leben” beschäftigt, schreibt:

Jeder Deutsche nimmt etwa 70 Liter Milch pro Jahr zu sich, obwohl der menschliche Körper weder zwingend Milch braucht, noch ursprünglich darauf ausgerichtet ist, Milchzucker zu verdauen“. Der menschliche Verdauungstrakt ist also gar nicht für Kuhmilch ausgelegt.

Das zeigt sich auch daran, dass es viele Menschen gibt, die den Milchzucker Lactose gar nicht verabeiten können. Sie haben eine Laktoseintoleranz. Dafür gibt es dann Tabletten, die die Unverträglichkeit behandeln. Nur um uns weiterhin mit der Milch eines anderen Säugetiers, beispielsweise der Kuh, versorgen zu können. Weil: ”Sie ist ja so gesund.”

Es ist paradox, in vielen anderen Punkten möchte die Gesellschaft sich weiterentwickeln und verbessern, aber Ernährungsumstellung zum Wohl der Tiere, der menschlichen Gesundheit und des Klimas ist total übertrieben und unmenschlich. Da: ”Es ist ja immer schon so gewesen!“

Mit solchen Sprüchen wird es verharmlost und abgetan. Wie sieht das denn mit dem Fleisch aus? Brauchen wir Fleisch überhaupt?

Deutschland produziert Fleisch für den Weltmarkt und konkuriert so mit anderen Ländern. Dadurch ist die Massentierhaltung heutzutage babarischer als vor 20 Jahren. Deswegen muss Deutschland sehr güngstig eher billig Fleisch produzieren. Ein Bauer verdient an einem Schwein zwei bis sechs Euro. Also ist ein Schweineleben nur zwei bis sechs Euro wert?

so der deutsche Philosoph und Bestsellerautor, Richard David Precht.

Vor ein paar Monaten hat ostviertel.ms eine Umfrage zum Thema “Veganismus” in der Münsteraner Innenstadt durchgeführt. Dabei wurde von einer der befragten Personen gesagt, dass der Mensch Fleisch bräuchte, da es gesund für den menschlichen Körper sei. Auch nicht selten hört man, dass Eisen und Vitamin B12 hauptsächlich aus Fleisch aufgenommen werden würden.

Doch es ist durchaus möglich ohne tierische Produkte Vitamin B12 und Eisen aufzunehmen. So kann man Vitamin B12 durch Vitamin-B-Komplex supplementieren und Eisen kann man zum Beispiel aus Kürbiskernen, Leinsamen oder Spinat, aufnehmen. Auch kann es sein, dass man mit tierischer Ernährung entsprechende Mängelerscheinungen hat. Da sie doch auf das “gesunde”, häufig mit Antibiotika vollgepumte Fleisch aus der Massentierhaltung, verzichten.

Auch unter Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, leben einige, die sich ausschließlich pflanzlich ernähren. Formel-1-Rennfahrer Lewis Hamilton, Schauspieler Leonardo DiCaprio und Sängerin Miley Cyrus sind nur wenige von ihnen.

Cyrus‘ Exmann Liam Hemsworth sagte einst über Veganismus:

There are no negatives to eating like this. I feel nothing but positive, mentally and physically. I love it.

Deutsch: “Es gibt keine Nachteile daran, so zu essen. Ich fühle mich geistig und körperlich nur positiv. Ich liebe es.”

Insgesamt habe ich selbst und auch mein Freundeskreis nur positive Erfahrungen gemacht. Wenn es also so ungesund wäre, sich vegan zu ernähren, warum tun es dann doch so viele Menschen?

Die meisten Menschen scheinen ihre Komfortzone nicht verlassen zu wollen. Ein Vorschlag von Richard David Precht wäre, die Ernährung Schritt für Schritt umzustellen. Das könnte bei der Umstellung zur veganen Ernährung helfen, zum Schutz der Tier- und Umwelt.

Ronja Kockmann

Mein Name ist Ronja!
Ich bin 23 Jahre alt.
2015 absolvierte ich meinen Realschulabschluss in Ochtrup.
Seitdem habe ich viele Eindrücke in unterschiedlichste Berufe gewonnnen.
Ein Teil des Ostviertel Redaktionsteams, bin ich seit Oktober 2020.

Kommentar hinzufügen

Achtung, Kommentar!

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Kommentar, hier wird also eine Meinung dargestellt. Die hier dargestellte Meinung ist aus freien Stücken formuliert und entspricht nicht zwangsläufig der Haltung des Bennohauses oder der Haltung seiner Mitarbeiter*innen und anderer Mitwirkender.

Alle Bürger*innen haben auf unserer Seite die Möglichkeit, ihre Meinung zu äußern, solange sie sich an die Regeln eines wertschätzenden Diskurses fernab von Hass und Hetze halten.

Du möchtest auch mitmachen und deine Meinung mitteilen? Schreib uns eine E-Mail an mitmachen@ostviertel.ms, eine DM auf Instagram, Twitter oder Facebook oder komm einfach im Bennohaus vorbei.