OSTVIERTEL.MS

Geschichten hautnah erleben

Zehn Schauspieler*innen, zehn Gegenstände und zehn Geschichten. Das ist das Projekt „Ich bin gespannt auf die Geschichte eures Lebens, sie muss wunderbar sein!“, vom Stadtheimatbund Münster e.V. und dem Arbeitskreis Ostviertel e.V. im Bennohaus, das vom Kulturamt der Stadt Münster und der Sparkasse Münsterland Ost gefördert worden ist.

Der Theaterregisseur Markus Kopf arbeitete die vergangenen Monate mit Laien-Schauspieler*innen zusammen, die jeweils einen Gegenstand mitbrachten, der für sie eine ganz wertvolle Geschichte beinhaltete. Dabei variierte das Alter der Schauspieler*innen von 14 bis 84 und ebenso ihre schauspielerischen Kenntnisse.

Die Geschichten der Schauspieler*innen wurden während der Projektzeit in Hörspielform aufgezeichnet und werden nun auf der Ostviertel-Medien-Plattform und als Audio-on-Demand veröffentlicht und angeboten.

Am 03.12.22 öffnete das Bennohaus Tür und Tor zur Raum-Klang-Installation, bei der die zehn Geschichten im ganzen Haus verteilt interaktiv und crossmedial bestaunt werden konnten.

Nicht nur unter den Schauspieler*innen, sondern auch innerhalb der Geschichten, herrscht eine große Varianz. Während die Geschichte “Spitzenschuhe” von den Schattenseiten wahrer Passion berichtet, handelt die Geschichte eines Fotos von dem Nachholen von Jugendträumen. Somit vereinte Markus Kopf mithilfe der Schauspieler*innen Humor mit Melancholie und erschuf dadurch eine wertvolle Möglichkeit der audiovisuellen Begegnung.

Die Raum-Klang-Installation lockte zahlreiche Besucher*innen an die Hausfassade des Bennohauses. Das sogenannte “Stimmengewirr” bildete die Geschichten und die daraus entstehenden Erinnerungen, die simultan zusammgefasst worden sind, ab und auch im großen Saal des Stadtteilkulturhauses wurde das Stimmengewirr aufgefangen bis die Zuschauenden dann in die jeweiligen Räume der Geschichten eingeladen worden sind.

„Mir war es wichtig, möglichst wenig Theatertöne zu haben“,

teilte der Regisseur mit.

Er lege Wert auf eine interaktive und persönliche Begegnung für das Publikum, weswegen er die Schauspieler*innen dazu motivierte, möglichst viel mit den Besucher*innen zu interagieren.
Dies zahlte sich auch aus.

„Es ist, als würde man seiner Großmutter dabei zuhören, wie sie eine Geschichte von früher erzählt“

war die Aussage eines Gastes, was sich auch auf das generelle Ambiente der Vorstellungen übertragen lässt. Es fiel dem Publikum nicht schwer, eine emotionale Verbindung zu den Schauspieler*innen aufzubauen: Gespräche sind entstanden, es gab stets interessierte Nachfragen am Ende jeder Geschichte und in der Pause wurde sogar für Interessierte eine spontane Sondergeschichte angeboten. Vom Lachen bis zum Weinen waren alle Reaktionen und Emotionen an dem Abend vertreten.

Fotos: Clara Koßmann

Franka Maria Fingscheidt

Bufdi seit 2022

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