Als ich vor ein paar Monaten das allererste Mal in MÜnster war und im Auto meiner Mitfahrgelegenheit durch die Innenstadt düste, merkte ich, dass Autofahren in dieser Stadt für mich der blanke Horror wäre. Und dabei bin ich Großstadtverkehr gewohnt! Ich war aber trotzdem ganz froh drum, dass ich nur auf dem Beifahrersitz saß.
Massig Autos und Busse, wodurch es sich überall in der Innenstadt gestaut hat, Fahrradfahrer, die kamikazemäßig aus allen Ecken geschossen kamen und dazu noch die schier unmögliche Suche nach einem Parkplatz, der nicht unverschämt teuer ist (ja, da kommt der Schwabe in mir raus); ab diesem Moment verstand ich, warum Münster mit seinen 500.000 Drahteseln die Fahrradhauptstadt Deutschlands ist. Ein besseres Fortbewegungsmittel gibt es hier kaum.
Mir, als nun frisch gebackene Münsteranerin, wurde dann ebenso schnell klar: Ich brauche ein Rad!
Und prompt ging mir die Düse bei diesem Gedanken.
Der Grund dafür ist, dass ich seit Jahren nicht mehr in die Pedale getreten habe und es davor auch nie so RICHTIG getan habe.
Dort, wo ich zuletzt gewohnt habe, ist man als Radfahrer im Straßenverkehr nämlich so sicher unterwegs wie mit einem Dreirad auf der Autobahn. Es gibt kaum Radwege, aber dafür umso mehr steile, kurvige Straßen (hoch lebe die schwäbische Alb) und Autofahrer, die schlichtweg nicht mit Fahrradfahrern rechnen.
Dazu kommt noch, dass ich in einem kleinen Kuhkaff aufgewachsen bin und daher keinerlei Erfahrung damit habe, die Straße mit anderen Verkehrsteilnehmern zu teilen – außer vielleicht mal mit einem Traktor oder einer Reiterin auf ihrem Pferd.
And last but not least sind die mir noch fremden Straßen Münsters ein ausschlaggebender Punkt auf meiner “Ich-hab-Bammel-vorm-Fahrradfahren”-Liste.
Nichtsdestotrotz weiß ich, dass ich da nicht drumrum kommen werde und meine “Angsthasen-Liste” mich nicht davon abhalten sollte. Früher oder später werde auch ich mich auf den Sattel schwingen, auch wenn es mit Sicherheit nicht gleich morgen sein wird.
Um mich aber mental schonmal auf diesen einen großen Tag vorzubereiten, habe ich in der Innenstadt ein paar nette Menschen zum Thema “Fahrradfahren in Münster” befragt, die mir meine Ängste ein klein wenig nehmen konnten.
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