Erlebnisbericht: Hausbesetzung in der Loddenheide

Habt ihr in Münster schon mal versucht eine Bleibe zu finden?
Jede/r Zugezogene erzählt immer wieder dasselbe: steigende Mietpreise, teure Renovierungen, Wohnungen am Rande der Stadt und undurchschaubare Mietverhältnisse.
Die Siedlung der ehemaligen Offizierswohnungen, die sogenannten Britenhäuser, bietet im Moment noch vielen Studenten, Familien und auch Flüchtlingen eine bezahlbare Unterkunft. Dies soll sich jedoch bald ändern.
Schon jetzt stehen mehrere Häuser im Stadtteil Loddenheide leer, diese werden nicht weiter vermietet, und es scheint unklar zu sein, was die BImA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) mit diesen Gebäuden geplant hat. Leerstehende Gebäude ziehen aber nicht nur Staub und Schimmel an, sondern auch Hausbesetzer. Hausbesetzungen stehen in Städten wie Berlin, Hamburg und Leipzig auf der Tagesordnung, doch auch hier in Münster sind sie ab und zu anzutreffen – man erinnere sich an die Besetzungen der Alten Post oder des Zollamts im vergangenen Jahr.
Am Osterwochenende schafften es einige Bürger, sich Zugang zu den Hausnummern 17 und 19 im Köhlweg zu verschaffen, die schon seit einem halben Jahr leer stehen. Am Karfreitag wurde eine Besetzung im selben Viertel noch vereitelt. Dabei kam es zu Konfrontationen und Missverständnissen zwischen Polizei, AnwohnerInnen und BesetzerInnen.
Wir haben uns vor Ort mit ihnen getroffen und uns die Häuser auch mal von innen angeschaut. Dabei bekamen wir Zugang zu beiden Häusern und waren von den Zuständen der Inneneinrichtung überrascht: Wasser, Strom, Einbauschrank, Badewanne, Teppichboden, Dusche und ein Garten mit einem wunderschönen Blick auf das Gasometer – so stellt man sich ein ungenutztes Haus nicht vor. Ein Traum für so manche Wohnungssuchenden.
Wir stolperten gleich zu Beginn in eine Plenumssitzung, in der besprochen und geplant wurde, was in den nächsten Tagen alles geschehen soll. Trotz des holprigen Anfangs wurden wir sehr herzlich aufgenommen und führten einige interessante Gespräche.
Ein soziales Zentrum für alle und jeden – dies sei das ideale Ziel.