OSTVIERTEL.MS

Der Keller ist im zweiten Stock

Wir treffen uns mit AndiSubstanz in seiner gemütlichen Wohnung an der Wolbecker Straße. Seit einigen Jahren tritt der Lyriker und Poetry Slammer u.a. mit dem Namen Lyrikkeller auf. Um zu ihm in die Wohnung zu kommen, müssen wir trotzdem ein paar Treppen nach oben steigen. Uns empfängt ein Zimmer mit vielen Büchern und Tonträgern, mehreren Plattenspielern und Schreibmaschinen – Andis Arbeitsgerät. Die (zugegebenermaßen abgedroschene) Floskel vom “kreativen Chaos” kommt uns in den Sinn.


Wer bist du, und wofür kennt man dich?

AndiSubstanz: Ich bin AndiSubstanz, und ich glaube, in Münster kennen mich ein paar Leute, weil ich hier öfter bei Poetry Slams auftrete. Und vom Lyrikkeller kann man mich kennen. Das Konzept des Lyrikkellers ist, dass ich an wechselnden Orten auf Themenvorschlag aus dem Publikum spontan Texte schreibe, alles gegen Pay what you want. Ich hatte immer die Straßenmusiker*innen beneidet, weil sie einfach mit ihrer Musik auf die Straße gehen können und etwas in den Hut bekommen. Ich bin dann erst mit Beats vom Kassettenrecorder und meinen Texten auf die Straße gegangen. Und weil ich damals auch schon zu Hause mit einer Schreibmaschine schrieb, dachte ich mir dann, dass es interessant wäre, das auch direkt auf der Straße mit der Schreibmaschine zu machen. Da hatte ich einen Stundenlohn von unegfaähr 8 Euro.

Straßenmusiker anderer Ausprägung: AndiSubstanz haut in die Tasten — seiner Schreibmaschine.

Mit der Zeit hat sich das dann ja aber auch zu einem Bühnenprogramm entwickelt. Wo trittst du damit so auf?

Am 10. Mai bin ich z.B. im Kleinen Bühnenboden zu sehen. Vorher, im März, bin ich noch im Atelier Art & Weise. Das habe ich mal bei einer anderen Aktion kennengelernt. Und monatlich gibt es auch noch den BeatPoetrySlam bei Rare Guitar. Und wenn ich auf Slam-Tour bin, dann hab ich auch meine Schreibmaschine oft dabei. In Hamburg saß ich z.B. vor dem Rathaus. Das war ganz interessant, weil dort ein Polizist kam und meinte, ich sollte mich doch mit politischen Aussagen zurückhalten. Das Rathaus ist eine Sicherheitszone, weil da die Hamburger Bürgerschaft, also das Landesparlament, sitzt. Ich war noch nicht in Freiburg, in einigen anderen Städten auch nicht, aber sonst schon überall quer verteilt — Nord, Süd, Ost, West.

Du dichtest ja auf Themenvorschlag aus dem Publikum oder von den Leuten, die auf dich zukommen. Kommt es denn schon mal vor, dass du mit einem Vorschlag so gar nichts anfangen kannst?

Meistens ist es so: Wenn die Leute auf mich zukommen, fängt schon meine Vorbereitung an. Ich gucke sie an, sie sagen mir ihr Thema, und irgendwie setzt dann schon immer direkt der erste Satz ein, und dann fange ich an zu tippen, und dann funktioniert das. Aber ich hatte schon mal ein Thema, wo ich kurz überlegen musste. Das war beim Reset Festival vor eineinhalb Jahren, da kam jemand mit dem Thema “Karneval”. Da musste ich echt überlegen, aber ich hab gemerkt, sie wollte was Fröhliches, was Positives zum Karneval. Ich habe dann aber so ein bisschen versucht, im Subton meine Meinung mitschwingen zu lassen, dass Karneval einfach nur einen Anlass zum Besäufnis ist. Ich weiß leider nicht mehr genau, wie. Ich war vier Stunden lang auf dem Reset Festival und habe in der Zeit 37 Texte geschrieben. Danach fühlte ich mich wie nach einer Mathearbeit.

Ich wollte schon sagen, das ist ja wie eine permanente Prüfungssituation. Aber du scheinst bei solchen Auftritten ja auch damit klarzukommen.

Nö, ich fühle mich nicht geprüft. Ich genieße eher den Moment. Es ist ja auch nicht immer so, dass ich auf einer Bühne sitze. Oft bin ich auch einfach in einem Raum. Und dann kommen die Leute auf mich zu, dann kommt das Thema und ich schreibe einen Text und performe ihn direkt. Bei einer echten Bühnensituation ist es noch mal anders, da ist auch noch mal das Adrenalin höher, als wenn ich nur in einem Raum sitze.

Du hattest deine Schreibmaschine jetzt schon mehrfach angesprochen. Die Musik, die du bei deinen Auftritten beim Schreiben abspielst, kommt vom Kassettenrecorder — das ist alles natürlich irgendwie retro oder old-school. Ist das deine Masche, oder magst du es einfach so?

Ich mag das. Ich nehme zum Beispiel auch immer noch Mixtapes auf. Ich habe auch kein Smartphone, was vielleicht auch schon ein bisschen ein Statement ist. Ich sehe die Digitalisierung kritisch, auch wenn ich ihre Vorteile durchaus sehen kann. Aber wenn ich zum Beispiel Menschen beobachte, die mit ihrem Smartphone total verwurzelt sind, die von ihrer Wahrnehmung gar nicht mehr loskommen, da kann das schon auch ein Statement sein, das nicht mitzumachen. Auch in meinen Texten kann es mir auf ein Statement ankommen. Wenn es poetisch ist, ist es auch einfach nur schön, weil es poetisch ist. Da muss nicht unbedingt was Politisches oder was Kritisches dabei sein. Aber es kann.

 

Wir waren zusammen auf der Schule, wohlbehütete Mittelschichtskinder, die aber trotzdem einen Grund hatten zu rebellieren.”

 

Hast du eigentlich schon immer einen Hang zum Dichten oder zum Wort gehabt? Hast du besonders viel gelesen?

Ich habe in der Schule gerne Sprachen gelernt, Englisch, Latein und Spanisch. Das ist mir leicht gefallen, ich hatte ein gutes Sprachgefühl, es hat mir Spaß gemacht. Und dann kam mit 16 dazu, dass ich auf den Beat von Instrumental-Tracks auf Hip-Hop-Maxis Texte geschrieben habe. Außerdem habe ich in der Schule Leute kennengelernt, die auch Hip-Hop gemacht und Texte dafür geschrieben haben. Und dann fing das ’99 mit der Zweiten Reihe an. Das ist schon wieder zwanzig Jahre her! (Er lacht.) Die Zweite Reihe war unsere Hip-Hop-Formation. Wir waren zusammen auf der Schule, wohlbehütete Mittelschichtskinder, die aber trotzdem einen Grund hatten zu rebellieren. Das war eine sehr aufregende, spannende, intensive Zeit. Wir haben im Logo in Ahaus, wo ich auch zur Schule gegangen bin, unseren Proberaum gehabt. Das lief über die MIA, die Musikerinitiative Ahaus. Da haben wir uns gegenseitig zu Themen inspiriert. Wenn einer schon mal ein paar Zeilen zu einem Thema geschrieben hatte, konnte man halt versuchen, auch etwas dazu zu schreiben, um etwas beizutragen. Manchmal kam man mit einem Text, den man schon fertig zu Hause hatte, und hat ihn den anderen vorgestellt. Also, es war schon schön, das interaktiv mit anderen teilen zu können. Ich bin dann 2004 nach Münster gezogen und habe 2005 in der “na dann…” von einem Poetry Slam gelesen, unter dem Motto “Jeder kann mitmachen”. Das war noch sechs Jahre vor dem Hype. Aber damals waren im Cuba Nova schon so hundert, zweihundert Leute. Und in der Frauenstraße 24 gab es den “Buchstabenwerfer”, das war auch so eine Veranstaltung.

In Sachen Spontaneität hat der Hip-Hop Andi geholfen, “Poesie auf Knopfdruck” produzieren zu können.

Hat dir der Hip-Hop geholfen bei dem, was du jetzt machst? Also textlich zu deiner Linie zu finden und auf Knopfdruck funktionieren zu können?

Ich denke, es hat auf jeden Fall die Spontaneität gefördert, das Einfach-mal-drauf-los-machen, Do it yourself. Und als dann die Idee mit dem Lyrikkeller aufkam, bin ich recht unbedarft da rangegangen und habe mir keine großen Gedanken daüber gemacht, dass ich vielleicht keinen Text schreiben kann, wenn jemand einen haben will.

Als du angefangen hast, lief es noch unter dem Namen “Lyrikkeller im Hansaviertel”, also wirklich auf dieses Quartier bezogen.

Genau, den ersten Flyer habe ich mit dem Titel “Lyrikkeller im Hansaviertel” mit der Schreibmaschine geschrieben. Damals habe ich um die Ecke am Hansaring gewohnt. Und dort hatte ich eben auch wirklich noch einen Keller, wo ich das dann performt habe. Mein Vermieter hat mir das dann aber leider verboten, und inzwischen bin ich ja auch umgezogen. Der Kellerraum, den wir jetzt haben, ist einfach zu niedrig, deswegen wechsele ich jetzt die Orte. Aber ich mag das Viertel. Ich mag noch die Vielfältigkeit an kulturellen Angeboten, an Clubs, an Läden und dass es hier viele junge Leute gibt. Gentrifizierung ist aber schon etwas, was am Hansaring stattfindet. Wenn man sich die Fassaden der Häuser anguckt, wie stark die renoviert sind und wie krass die Wohnungen von innen aussehen, dann ist das nicht mehr der Künstler oder die Studentin, die da leben, sondern schon wohlhabendere Menschen. Unser Vermieter ist 94. Da haben wir Glück gehabt. (Er lacht.)

Schreibst du hier im Viertel auch schon mal draußen? Bist du unterwegs und lässt dich inspirieren?

Ich bin oft im Teilchen. Da gehe ich hin, um Zeitung zu lesen, Inspiration zu sammeln und auch mal um zu schreiben. Und auch am Hafen gehe ich gern entlang, das inspiriert mich auch. Inspiriert kann ich aber wirklich überall sein, ich habe auch immer meine Kladde dabei. Mir ist aufgefallen, dass ich in den letzten Jahren weniger zu Hause schreibe als wenn ich unterwegs bin. Ich gehe oft extra zum Schreiben raus, um mich auf eine Bank zu setzen, oder in ein Café oder eine Kneipe.

Hast du einen speziellen Lieblingstext oder ein paar, die du bei Auftritten auch immer wieder gerne bringst?

Ich habe auf jeden Fall Texte, die mir sehr am Herzen liegen, die ich dann auch mit Inbrunst performe. Thematisch sind die introspektiv-emotional.

Im März erscheint das Lyrikkeller-Buch von AndiSubstanz.

Und die Texte, die bei solchen Auftritten erst entstehen: Bewahrst du die auf? Was machst du nachher damit?

Seit der Lyrikkeller-Gründung 2018 habe ich die Texte aufbewahrt, das Original bekommen immer die Leute, die das Thema vorgeschlagen haben, aber ich habe immer eine Durchschrift mit Kohlepapier gemacht, das ich auf dem Flohmarkt dazubekommen habe, als ich meine Schreibmaschine gekauft habe. Jedenfalls habe ich die Texte alle gesammelt, und Ende März kommen sie als Buch im Lektora Verlag raus. Und einige Texte sind auch dabei, die schon vorher entstanden waren und die ich gern im Buch mit dabei haben wollte. Dafür habe ich alles extra noch mal digitalisiert und abgetippt. Die Lektorin hat dabei aber tatsächlich versucht, eine Schriftart zu finden, die der Schreibmaschine ähnelt.

Du hattest ja eben auch schon den BeatPoetrySlam als wiederkehrende Veranstaltung erwähnt, bei der du beteiligt bist. Inwieweit bist du da involviert?

Den BeatPoetrySlam organisiere ich. Ich lade die Poet*innen ein, moderiere den Abend und performe am Anfang oft auch noch einen “Opferlamm-Text”, um das Publikum ein bisschen warm zu machen. Das findet dann immer an jedem dritten Mittwoch im Monat bei Rare Guitar statt, außer demnächst im März. Das Konzept ist, dass Poet*innen ihre Texte zu Beats performen. Die Beats laufen vom PC, weil eine Liveband leider noch zu teuer ist. Ich habe die Beats von einem Kollegen, Atomtwist, der mittlerweile in Dänemark wohnt. Der hat mir seinerzeit mal gigabyteweise Beats mitgebracht und zur Verfügung gestellt. Der BeatPoetrySlam ist also ein Sonderformat vom Poetry Slam. Jazz-Slams kennt man vielleicht schon mehr, da spielt dann eine Jazzband live und der Poet oder die Poetin performt dazu. Und sowas wollte ich auch gerne auf die Bühne bringen, weil ich es spannend finde, Texte zu Beats zu performen. Es waren auch schon einige MCs und Reggae-Vokalisten da. Und klassische Slammer*innen natürlich, und die sind auch gut auf die Beats klar gekommen. Wenn sie wollen, können sie sie sich vorher anhören, aber einige wollen auch einfach improvisieren und sagen: “Überrasch mich!”

Neulich hast du bei dir unten im Haus im Schaufenster gesessen…

(Er lacht.) Ja, “Lyrik-Sale”!

… hast du in näherer Zukunft auch noch solche Projekte vor?

Ich habe jetzt gerade angefangen, ein Konzept für eine Förderung beim Kulturamt zu schreiben. Ich würde gern etwas am Traindenkmal machen. Es gibt ja einen Ratsbeschluss, dass das irgendwie umgestaltet werden soll, aber wie genau, ist noch offen. Und das ist durchaus auch ein Politikum. Auch die Skulptur von Paul Wulf (Links: Stadt Münster; Umwelt Zentrum Archiv) habe ich im Blick, aber dafür habe ich noch kein Konzept geschrieben. Da würde ich gern speziell etwas zu seelischer Gesundheit machen. Ich finde es immer gut, wenn die Leute sich mit dem Ort auseinandersetzen. Als ich zum Beispiel mal beim Zwinger saß, konnten die Leute das machen, und das wünsche ich mir auch für das Traindenkmal. Und bei Paul Wulf würde ich mich gerne Empowerment-mäßig mit seelischer Gesundheit oder mit seelischen Krankheiten auseinandersetzen, wie auch immer man das nennen will.

Andi in seinem Element: an der Schreibmaschine, die er vor Jahren auf dem Flohmarkt erstanden hat.

Ja, zu der Skulptur haben wir vor einiger Zeit auch noch einen Beitrag gemacht. Wo du jetzt städtische Förderung und deine Konzepte angesprochen hast: Du beschließt also nicht einfach, heute mal irgendwohin zu gehen und zu performen, sondern es liegt ein geschriebenes Konzept zugrunde?

Genau, ich schreibe dazu meist eine bis eineinhalb Seiten. Wenn ich Förderung vom Kulturamt bekomme, wollen die natürlich auch wissen, was dahinter steckt, warum ich das mache oder welchen Mehrwert das für die Gesellschaft hat. Die Förderungen waren bisher immer in einem kleineren Rahmen. Aber ich überlege noch, wo ich sonst noch Konzepte und Förderungen beantragen kann. Es gibt ja zum Beispiel den Kulturrucksack, den habe ich für 2021 ins Auge gefasst — auch für Schreibworkshops für kreatives Schreiben. Davon habe ich auch schon einige an Schulen gegeben und an Kulturstätten, wo das ausgehängt war und es Interessierte gab. Und beim camp for [future] vom BUND habe ich das auch gemacht. Oder bei Festivals, wenn Festival-Besucher*innen Bock drauf haben.

 

Sicher, ich werde damit nicht reich. Aber auf lange Sicht ist es schon mein Ziel, nur von Kunst leben zu können.”

 

Was fängst du eigentlich mit deinem Leben an, wenn du nicht dichtest? Was hast du gelernt?

Ich bin Ergotherapeut und arbeite als Pflegeassistent 12 Stunden in der Woche. Das kann ich mir relativ flexibel einteilen, muss das natürlich schon planen, aber drumherum kann ich dann eben meine Touren und Veranstaltungen machen. Ich arbeite bei den Ambulanten Diensten e.V. Da habe ich einen festen Klienten. Einige sagen “Kunden”, aber “Kunde” klingt für mich zu sehr nach Kapitalismus, deswegen sage ich “Klient”. Und da mache ich wirklich auch die Pflege und die Mobilisation, den Haushalt und die Assistenz.

Ist das Dichten dann einfach ein teures Hobby, oder ziehst du daraus auch Gewinn?

Ich kann daraus Gewinn ziehen. Manchmal macht’s ein Drittel, manchmal die Hälfte meines Einkommens aus. Sicher, ich werde damit nicht reich. Aber auf lange Sicht ist es schon mein Ziel, nur von Kunst leben zu können. Aber ich fände es auch nicht schlimm, wenn ich weiter 12 Stunden Lohnarbeit mache, damit ich meine Krankenversicherung und Miete safe habe. Und dann gibt es auch immer wieder Gagenauftritte. Und bei den Beat Slams verdiene ich immer ein bisschen. Es läppert sich. Ich habe auch Tonträger auf CD, die ich nach Auftritten verkaufe. Und ich hab schon immer mit Stencil-Art verschiedene Jute-Beutel gestaltet. Außerdem habe ich jetzt gerade angefangen, Upcycling-Mixtapes zu machen, alle einzeln aufgenommen, die ich vom Sperrmüll und aus Gift Boxen gesammelt habe. Die verkaufe ich dann im Teilchen. Da gibt es hinten ja Boxen, wo man Sachen verkaufen kann. Und dann gucke ich mal, ob es sich da verkauft.

Neben vielen anderen Projekten nimmt Andi jetzt auch Mixtapes für potenzielle Käufer im Café seiner Wahl auf.

Was gibt es auf deinen Alben zu hören? Nimmst du nur dich beim Sprechen auf?

Ja, dafür benutze ich auch die Beats von Atomtwist, die zwar nur im Hintergrund laufen, aber schon auch merklich zu hören sind. Ende 2017 habe ich das bisher letzte Album aufgenommen. Da habe ich dann Spoken Word und lyrische Texte zu Beats performt, und ein befreundeter Designer hat ein Booklet dazu gemacht. Und jetzt brenne ich die immer in Zehner-Packs und verkaufe nach einem Auftritt im Schnitt so zwei bis fünf davon. In diesem Jahr kommt ja erst mal das Buch, aber mein Plan ist, dann im nächsten Jahr eine Vinyl-LP zu machen, vielleicht auch in Eigenregie. Für eine 300er- oder 500er-Auflage zahlt man zwei-, dreitausend Euro, und dann hat man die erst mal. Die Euros nicht mehr, aber die Platte. (Er lacht.) Ich merke nämlich schon: CDs sind einfach nicht mehr gefragt. Bei meinen Auftritten kündige ich das auch schon immer ironisch an und sage: “Tonträger der Zukunft: Compact Disc, kurz CD. Ich weiß nicht, ob Sie’s kennen…” Viele sagen inzwischen auch, dass sie überhaupt kein Abspielgerät mehr haben, und die neuen Laptops haben ja auch nicht mehr unbedingt ein Laufwerk. Und weil ich ohnehin vinylaffin bin, ist es mein Traum, ein eigenes Vinyl-Album zu haben. Nur eins habe ich schon gemacht: In einem Studio hier kann man einen Livemitschnitt als Einzelstück für Dubplates und Bootlegs machen lassen. Einen Text habe ich dort als Einzelstück gemacht, und den hat meine Liebste.

Nach dem Gespräch baten wir Andi noch um eine Kostprobe seiner Kunst. Unser Themenvorschlag für ihn: Indien (aber ohne Bollywood, bitte!). Hier das Resultat:

Wir danken Andi für das spannende Gespräch und den Text! Wer noch etwas mehr sehen will: Im November hatten wir ihn schon einmal für einen Bericht vor der Kamera.

Fotos: Carolin Wart

Jakob Töbelmann

Langjähriger Münsteraner friesischen Geblüts. Auszubildender zum Mediengestalter Bild & Ton im Bürgerhaus Bennohaus.

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