Warum Bienen so wichtig sind…

Wenn man an Bienen denkt, denken die meisten wahrscheinlich direkt an Honig oder daran, wie nervig diese kleinen Tiere im Sommer sein können, wenn man in Ruhe draußen sein Eis essen oder seine Limo trinken will. Allerdings haben Bienen eine wertvolle Aufgabe, die für uns überlebensnotwendig ist, nämlich das Bestäuben von Pflanzen.

Tatsächlich ist es so , dass fast 80 Prozent der Pflanzen bei ihrer Fortpflanzung auf Bienen angewiesen sind. Die Pflanzen locken die Bienen vor allem durch ihre Farbe aber auch durch ihren Duft an. Die Bienen fliegen ins Innere der Blüte, um so an den Nektar zu kommen. Dabei bleiben Pollen an der Biene kleben. Diese Pollen überträgt die Biene ins Innere der nächsten Blüte, die sie anfliegt. Genauer gesagt an die Narbe, an das weibliche Geschlechtsteil der Blüte. Dadurch können sich neue Samen der Blütenart bilden und die Art kann sich so weiter fortpflanzen.

Allerdings ist Biene nicht gleich Biene. Es gibt verschiedene Arten von Bienen unter anderem Honig- und Wildbienen. Die Wildbienen haben es aktuell ziemlich schwer und sind akut vom Aussterben bedroht. Früher waren es vor allem die Honigbienen. Deshalb gibt es mittlerweile viele Menschen, die ihren eigenen Bienenstock im Garten haben – ein Bienenstock ist eine von einem Menschen zur Verfügung gestellte Nisthöhle inklusive Bienenvolk – und somit ein neues Hobby gefunden haben. Das ist wirklich eine super Sache!

Genauso haben es meine Nachbarn *innen auch gemacht. “In erster Linie tun wir es für die Umwelt und nicht für den Honig!” Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, der Honig schmeckt auch lecker. Aber nicht nur der Umwelt wird dadurch geholfen, auch für einen selbst kann es positive Auswirkungen haben, denn Honig soll heilende Wirkungen haben. Egal ob bei Husten, Halsschmerzen, Heiserkeit oder Erkältungen – Honig ist ein altbewährtes Hausmittel.

Falls ihr also noch etwas Platz im Garten habt und Lust habt, der Umwelt was Gutes zu tun, Bienenkästen kann man mittlerweile sogar übers Internet bestellen – aber Achtung! Bienenvölker nehmen viel Zeit in Anspruch und brauchen Pflege. Wer sich ein Bienenvolk anschafft, trägt die Verantwortung für mehrere hundert Lebewesen. Wer sich nicht gleich ein ganzes Bienenvolk anschaffen  möchte, aber trotzdem etwas zu dem Erhalt der Bienen beitragen will, kann sich auch viele schöne, bunte Blumen in den Garten pflanzen, die als Nahrung für die Bienen dienen.

Drei Dinge, die man beachten sollte, wenn man sein eigenes Bienenvolk kauft:

• die Anschaffung eines Bienenvolkes vorher mit der Nachbar*innenschaft abklären
• Kontakt zu Imker*innen aufnehmen und sich informieren und beraten lassen z. B. beim Münsteraner Imkerverein
• eine geplante Bienenhaltung muss beim Veterinäramt angemeldet werden

Es ist nur leider so, dass diese Art der Imkerei nur einer Art der Bienen wirlich zugutekommt: Den Honigbienen.

Mittlerweile gibt es viele Hobby-Imker*innen, was ein Grund dafür ist, dass die Zahl der Honigbienen seit zehn Jahren wieder stark angestiegen ist. Anders sieht es bei ihren Verwandten, den Wildbienen, aus. Schon seit Jahrzehnten sind viele Wildbienenarten bedroht und stehen auf der roten Liste. Grund dafür ist vor allem der nicht vorhandene Lebensraum. Wildbienen haben sehr spezifische Anforderungen an ihre Umwelt und ihren Nistplatz und können sich nur schlecht auf neue Umweltfaktoren einstellen.

Die genauen Gründe für das Sterben der Wildbienen sind noch unbekannt. Allerdings weiß man, das fehlendes Futter und der Verlust von Lebensraum, der durch die Urbanisierung immer kleiner wird, einen großen Teil dazu beitragen. Die fehlende Pflanzenvielfalt und der Klimawandel machen den Wildbienen zu schaffen. Ganze Bienenvölker verlassen ihren Bienenstock und kommen nicht mehr zurück. So verhungern die zurückgelassen Nachkommen und die Bienenkönigin. In großen Teilen von China sind die Wildbienen bereits fast ganz ausgestorben. Dort übernehmen Menschen in mühsamer Handarbeit die Bestäubung von Blüten.

Aber auch dagegen kann etwas getan werden. Wer den Wildbienen helfen möchte, kann im eigenen Garten ganz leicht neue Nistplätze schaffen. Es gibt extra Bienenhotels, die man entweder im Internet bestellen oder auch einfach selbst machen kann. Auch hierzu gibt es schon viele Anleitungen im Netz. Aber es tut auch einfach ein großes Stück Holz, dort kann man mit einer Bohrmaschine einfach ein paar Löcher reinbohren die als Nistmöglichkeit für die Bienen dienen kann.

Denkt also daran, welche wichtigen Aufgaben die Bienen für uns übernehmen, wenn ihr das nächste Mal eine seht und erfreut euch daran, wenn sie in eurem Garten oder auf eurem Balkon von Blume zu Blume fliegen. Und vielleicht ist bis dahin ja schon der*die eine zu Hobby-Imker*innen geworden.