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Weihnachtsmann oder Christkind?

Morgen ist es soweit! Das lange Warten hat ein Ende, Weihnachten klopft schon an der Tür. So kurz vor dem 24. Türchen ist die Vorfreude bei den meisten Kindern riesig. Der Wunschzettel ist geschrieben und wurde, wie jedes Jahr, sorgfältig von den Weihnachtswichteln abgeholt. Doch wer legt am 24. Dezember die Präsente unter den Tannenbaum? Der Weihnachtsmann auf seinem Rentierschlitten? Oder ist es doch das Christkind, das mit seinem Glöckchen die Bescherung einläutet?

Bei dieser Frage herrscht Uneinigkeit. An welche Weihnachtsfigur die Kinder glauben, unterscheidet sich meist nach familiärer Tradition und ist vor allem von der Region abhängig, in der sie leben. Im Norden und Osten der Bundesrepublik kommt hauptsächlich der Weihnachtsmann, während im Westen und Süden Deutschlands das Christkind für die strahlenden Kinderaugen zuständig ist.

Doch woher kommt eigentlich das Christkind? Und wie schaut es aus? Beim Weihnachtsmann ist das Aussehen ja kein großes Mysterium, rote Zipfelmützen und weiße Rauschebärte bevölkern regelrecht die weihnachtliche Saison.

Das Christkind ist ursprünglich eine protestantische Erfindung und geht auf Martin Luther zurück. Er war angeblich nicht begeistert von der Idee, Heilige, wie den Nikolaus, zu verehren. Stattdessen sollte die Bescherung der Kinder mehr mit Gott selbst zu tun haben. Und so wurde von den Protestant*innen der “heilige Christ” als eine Art überirdisches Wesen eingeführt. Da das den Menschen aber zu abstrakt war, wurde aus dem heiligen Christ schließlich das Christkind.

Das Aussehen ist hier allein der Fantasie der Kinder überlassen, oft schleicht sich aber in die Vorstellung ein engelhaftes Wesen mit weißem Kleid und Flügeln hinein.

Der Weihnachtmann ist in seiner Gestalt etwas populärer als sein Pendant. Doch hat Coca-Cola wirklich den Weihnachtsmann erfunden?

An seinem Aussehen und an der Kommerzialisierung hat der Getränkekonzern zwar maßgeblichen Anteil. Denn das weit verbreitete Klischee-Bild vom Weihnachtsmann als alten Mann mit weißem Rauschebart gibt es erst seit dem 20. Jahrhundert. Da der Brausehersteller seine Limo aber auch im Winter verkaufen wollte, wurde der Weihnachtsmann schnell zu Werbezwecken umgestaltet – mit freundlichem Erscheinen und Mantel in den rot-weißen Firmenfarben. Aber erfunden hat das Unternehmen ihn nicht. Die Figur ist eher zurückzuführen auf eine Legende vom heiligen Nikolaus Myra, ein Bischof aus einer Stadt in der heutigen Türkei.

Die Facetten der Figuren, die an Weihnachten den Kindern eine Freude bereiten sollen, sind also vielseitig. Ob Santa Claus, Väterchen Frost, der Nikolaus oder doch das Christkind…

Doch wenn wir ehrlich sind, ist es eigentlich auch egal, ob der Weihnachtmann, das Christkind oder Hinz und Kunz die Geschenke bringen, oder? Hauptsache am heiligen Abend herrscht unter dem Tannenbaum keine gähnende Leere.

Und natürlich nicht den eigentlichen Sinn von Weihnachten vergessen: ein friedliches und besinnliches Fest!

Nina Doedt

Praktikantin im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Kulturmanagement

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