„Große Schuhe gleich großer Fußabdruck“ – am Freitagvormittag, den 10.3.2023 um 10:30 strömten über 60 Kinder im Kita bis Grundschulalter in den Saal des Bürgerhaus Bennohaus in Münster. Ihr Ziel: die Vorstellung „Auf großem Fuß! Der Clown … und seine Liebe zur Blume“ , die vom Fidele Matuya Theaters präsentiert und mithilfe der Künstler*innen Judith Riccarda Suermann und Wolfgang Konerding (alias Clown fidelidad“) vorgestellt wurde.
Sobald die Türen des Saals geöffnet wurden, betrat eine Schar von Kindern den in leichtes Licht getunkten Raum. Ehrfürchtig ließen sie sich auf den aufgestellten Stühlen nieder oder hockten sich auf die ausgebreiteten Matten. „Das ist ja ein richtiges Filmset“ – rief ein Schüler erstaunt, während er den Blick über den von Blumen gesäumten grünen Teppich und die Lampen an der Decke des Raumes schweifen ließ.
Bald kehrte Ruhe im Saal ein und die Vorstellung und mit ihr ein Stück über Verantwortung und den Umgang mit unserer Welt begann. Mit clowneskem Humor riefen die Schauspieler*innen Judith Riccarda Suer und Wolfgang Konerding ein Stück ins Leben, das ein sonst eher auf ernste Weise angegangenes Thema mit Leichtigkeit und Humor behandelte.
„Lustig, tragisch, hoffnungsvoll“ – diese Worte wählt Judith Riccarda Suermann, um das Theaterstück zu beschreiben, welches auf die Entdeckung des eigenen ökologischen Fußabdrucks eingeht.
Mit übergroßen Schuhen probieren sich zwei Clowns in der Natur aus und lernen nach einem gedankenlosen Umgang mit ihrer Umwelt nicht nur, dass ihr Handeln fatale Konsequenzen nach sich ziehen kann, sondern auch wie wichtig ein bewusster Ressourcenverbrauch ist. Dabei entwickeln sie nicht nur ein Bewusstsein für die Schönheit sowie Schutzbedürftigkeit unserer Erde, sondern werden auch mit zwischenmenschlichen Konflikten und Meinungsverschiedenheiten konfrontiert. Mit ausgelassener Gestik, Mimik und ungewöhnlichen Lauten finden sich die Clowns Luzia und Picobello wieder und lösen mit Witz und Optimismus ihre Probleme.
Die Wirkung des Theaterstücks war unübersehbar – die Kinder reagierten mit Lebendigkeit und einem aufmerksamen Blick auf die amüsanten Tanzbewegungen der Schauspieler*innen. Selbst Suermann wirkte überrascht, dass die Kinder sich scheinbar schon mit dem Thema der Nachhaltigkeit beschäftigt hatten und den Clowns engagiert Hilfestellung anboten: „Pflanzt die Kerne ein“ rief ein Kind den in bunten Gewändern gekleideten Personen zu. Trotz ihrer Publikumsfunktion, ermöglichte die Vorstellung es den Kindern, ihre eigene Selbstwirksamkeit zu erleben und den Gedanken „Wir helfen dem Clown“, der von einer Schülerin ausgesprochen wurde, zuzulassen.
Die Hoffnung der Schauspieler*innen, dass die Kinder das Stück amüsant finden, jedoch auch Verständnis gegenüber des Themas entwickeln, schien geglückt zu sein. Voller Ehrfurcht trugen die jungen Zuschauenden den Sonnenblumenkern, den sie nach der Veranstaltung geschenkt bekommen hatten, in ihren Händen. Wolfgang Konerding und Judith Riccarda Suermann hoffen, dass ihr Stück zu einem bewussteren Blick auf die Blumen am Wegesrand beiträgt. Zudem ist es ihnen wichtig, den Gedanken, dass man „die Dinge, die man kaputt gemacht hat, wieder heile machen muss“, zu verbreiten.
Fotos: Henning Karkoska
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